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+++ Demnächst in München auf Tour: Colour Haze, Wishbone Ash, DOT, Johnossi, Kruder & Dorfmeister, Snow Patrol, 17 Hippies, The Nightflight Orchestra, Franz Ferdinand, Saxon, Michael Kiwanuka, John Cale, Lenny Kravitz, Skunk Anansie, Isolation Berlin, Avantasia, Ghost, Sophie Hunger, Tangerine Dream, Russ Ballard, Y&T, Steven Wilson, Meute, Element of Crime, Judas Priest, Patti Smith, Faber, Santana, Simply Red. +++

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Musik ist eine heilige Kunst!

Musik ist eine Kunstform, die sowohl Ausdruckskraft als auch Faszination vereint – rational unverständlich, doch sinnlich unmittelbar erlebbar. Sie ergreift uns, und für viele ist sie bei weitem mehr als nur ein beiläufiger Genuss. Mitreißende Musik wird zu einem wichtigen Lebenselixier – in ihrer intensivsten Form wird sie zu einer Philosophie für die Ohren.

Wahre Musik überdauert flüchtige Trends und Hypes und entfaltet ihre Wirkung über Zeit und Raum hinweg – sie bleibt immer zeitlos.

Wie Friedrich Nietzsche treffend bemerkte: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Im zarten Alter von 15 ½ Jahren besuchte ich mit zwei Schulfreunden mein erstes Konzert. Als Einstieg wählten wir gleich ein epochales Erlebnis, und so passten Judas Priest „wie die Faust aufs Auge". Ihr Album British Steel fesselte uns und lief auf unseren bescheidenen Plattenspielern ständig rauf und runter.

Die „New Wave of British Heavy Metal" (NWOBHM) dominierte 1980 das Gespräch unter uns musikbegeisterten Teenagern. Motörhead knallten mit Bomber und Overkill gegen das Establishment, Saxon schworen uns mit den Meisterwerken Wheels of Steel und Strong Arm of the Law ewige Freundschaft, und Iron Maiden mit ihren ersten beiden Alben und dem charismatischen Paul Di'Anno am Mikrofon versorgten uns täglich mit neuer Musik. Doch über allen anderen erhoben sich die wahren Meister des Heavy Metal: Judas Priest – mit den grandiosen Gitarristen K.K. Downing und Glenn Tipton sowie dem göttlich singenden Frontmann Rob Halford. Für mich war klar: Dieses Konzert musste mein erstes werden!

Dieses erste Live-Erlebnis, das im inzwischen längst abgerissenen Münchener Schwabingerbräu stattfand, bleibt unvergessen. Es war der Anfang einer mittlerweile 45 Jahre andauernden Konzertleidenschaft. Im Jahr 1980 hatte Heavy Metal für uns Teenager eine tiefgreifende Bedeutung; sie war ein Ventil, mit dem wir uns von Elternhaus, Schule und gesellschaftlicher Obrigkeit abgrenzen konnten. Im Vergleich zum heutigen, teils wirklich gefährlichen Medienüberfluss war das eine geradezu harmlose, aber aufregende Entdeckungsreise.

Musikhören ist ein emotionaler Prozess, der in der Lage ist, die eigene Stimmung zu verändern, einen zu berühren und zu fesseln. Im Laufe der Jahre habe ich eine Vielzahl von neuen Klängen und Musikstilen entdeckt, und in nahezu jedem Genre stieß ich auf Faszinierendes und Aufregendes.

Ob Electronic, Drum'n'Bass, Britpop, Wave, Krautrock, Deutschrock, Progressive Rock, Ambient, Independent, Soul, Alternativ, Folk, Postrock, Psychedelic, Songwriter, Americana, Dubstep, Electro, Metal, Punk, Jazz oder Klassik – es gibt in jedem Bereich etwas zu entdecken, man muss sich nur darauf einlassen.

Die Fähigkeit zum Perspektivwechsel ist entscheidend! Wer einseitig bleibt und in seiner eigenen kleinen Welt verharrt, dem sei geraten, den Schritt aus dieser Schublade zu wagen – oder für immer darin zu verstauben.

Natürlich bin auch ich nicht frei von Vorurteilen. Es gibt Bands und Musikstile, zu denen ich keinen Zugang finde oder die mir innerlich zuwider sind. So gebe ich offen zu: „Ich habe keine Rolling Stones, keine Bob Dylan und keine Status Quo-Alben in meiner Sammlung, und das ist auch gut so!" Es gibt schlichtweg bessere Alternativen aus jener Zeit, etwa Neil Young, Van Morrison, Wishbone Ash und ähnliche.

Hip Hop und Rap sind wohl die einzigen Genres, bei denen ich selbst in der Schublade sitze und mich weigere diese zu verlassen.

Elektronische Musik fasziniert mich sehr, und ein wenig stolz bin ich darauf, dass ich alle Wegbereiter dieses Genres – die sogenannte „Berliner Schule" bzw. die „Düsseldorfer Schule" doch noch live erleben konnte: Klaus Schulze (R.I.P.), Tangerine Dream, Kraftwerk, Manuel Göttsching (Ex-Ashra Tempel, R.I.P). Abgerundet wurde diese Erfahrung durch zwei international renommierte Elektroniker: Jean-Michel Jarre und Michael Garrison (R.I.P.).

In den 90er Jahren kam dann eine neue Welle elektronischer Musik auf, die als Ambient, Trip Hop, Drum'n'Bass und viele weitere Genres bezeichnet wurde und sich in weiten Teilen auf die genannten deutschen Altmeister stützte und auf ihre Entwicklungen berief.

In den letzten Jahren finde ich mich oft in der Welt der Independent und Alternative Musik wieder, da es dort für mich die spannendste und aufregendste Musik zu entdecken gibt. Der traditionelle Rockbereich hingegen scheint mir in gewisser Weise stagnierend zu sein, obwohl ich natürlich die alten Klassiker nach wie vor gerne höre.

Zahlreiche Konzerte leben in meiner Erinnerung weiter, und viele Anekdoten und Geschichten ließen sich über die unvergesslichen Erlebnisse vor, auf und hinter der Bühne erzählen.

Es mag sein, dass einige Bands in der Konzertliste fehlen, die offiziell mit auf dem Billing standen – doch ich habe nur diejenigen Künstler aufgelistet, die ich an dem jeweiligen Tag auch tatsächlich gesehen habe.

Ich lade euch ein, auf dieser kleinen musikalischen Zeitreise zu schmökern. Vielleicht weckt der ein oder andere Eintrag alte Erinnerungen oder inspiriert euch, sich wieder neu mit bestimmten Künstlern auseinanderzusetzen. Das würde mich freuen.

Rollin' on and on forever... (Uriah Heep – 1977)

Bernd Pleis

zuletzt aktualisiert Januar 2025